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4. Juni 2024Architektur trifft Akustik in Antwerpen: Der neue Königin-Elisabeth-Saal
Im Herzen von Antwerpen hat der Königin-Elisabeth-Saal eine außergewöhnliche Metamorphose erlebt. Akustik und Design machen ihn zu einem der weltweit führenden Konzertsäle.
Der Auftrag, den das Team von SimpsonHaugh Architects aus Manchester und Larry Kirkegaard, einem der renommiertesten Akustiker aus den USA, übernommen hatte, war ebenso klar wie ambitioniert: Sie sollten einen historischen Gebäudekomplex umgestalten und zugleich einen beispielhaften Konzertsaal auf Weltklasseniveau erschaffen. Umzusetzen war das Projekt im Herzen der belgischen Hafenstadt Antwerpen. Das historische Konzert- und Ballzentrum Königin-Elisabeth-Saal sollte rundum erneuert und mit einem komplett neu konstruierten Konzertsaal erweitert werden.
Eines darf an dieser Stelle schon verraten werden: Speziell entwickelte Metallgewebe von GKD spielten bei der Ausgestaltung des Innenraums eine tonangebende Rolle.
Integration und historische Würdigung
Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Königin-Elisabeth-Saal zunächst als Ballsaal errichtet. Hinter der schönen Jugendstilfassade entstand nach den Zerstörungen während des Zweiten Weltkriegs ab den 1950er Jahren ein zusätzlicher Konzertsaal. 2011 schließlich entschloss man sich, das Gebäudeensemble um einen weiteren Konzertsaal zu ergänzen, den neuen Königin-Elisabeth-Saal.
SimpsonHaugh Architects betteten den Neubau sorgfältig in den bestehenden historischen Komplex ein. Bei der Gelegenheit legten sie auch zuvor verborgene Teile der alten Jugendstilfassade frei und schufen so neue Verbindungen zwischen dem Neubau und den historischen Wurzeln des Gebäudes.
Innovative Designelemente für verbesserte Akustik
Neben der ästhetischen Aufwertung wurde ein besonderes Augenmerk auf die akustische Performance gelegt. Daher wurde das neue Auditorium nach dem Schuhkarton-Prinzip entworfen – eine Bauform, die für besten Orchesterklang bekannt ist.
Zusammen mit einem exakt berechneten Abstand von der Bühne zur Wand und der Anordnung der Sitzplätze trägt dies maßgeblich zur akustischen Qualität bei.
Gewebe für optimale Akustik
Die Decke und die Bühnenrückwand des neuen Königin-Elisabeth-Saals wurden mit insgesamt 1.600 Quadratmetern des goldfarben pulverbeschichteten Gewebes PC-ALU 6010 von GKD verkleidet. Insgesamt bespannte GKD 204 zum Teil wellenförmige Rahmen mit diesem Gewebetyp.
Dessen feine Struktur verbessert die Klangqualität erheblich, indem es den Schall gleichmäßig im Raum verteilt. Gleichzeitig verbirgt das Gewebe Teile der notwendigen technischen Ausstattung des Konzertsaals. Bewegliche Akustik-Reflektoren, ebenfalls mit Aluminiumgewebe bezogen und von der Decke abgehängt, verstärken die akustische Wirksamkeit und tragen zur homogenen Optik bei.
Alu und Edelstahl in einheitlicher Farbigkeit
Um das optimale Raum- und Klangerlebnis zu gewährleisten und eine einheitliche Optik zu erzielen, führten die Architekten und Akustiker umfangreiche Tests durch. Die Entscheidung für Metallgewebe fiel aufgrund seiner akustischen Neutralität sowie seiner optischen, flexiblen und robusten Eigenschaften, die perfekt zum anspruchsvollen Gestaltungskonzept passten.
Um eine einheitliche Färbung der Rahmen und Gewebe zu erreichen, wurden die Gewebematerialien speziell vorbehandelt. Denn während Decke und Rückwand mit dem Aluminiumgewebe PC-ALU bespannt wurden, wählten die Planer für die Brüstungen der Emporen das Edelstahlgewebe OMEGA 1520 mit goldfarbig beschichtetem Schußdraht von GKD.
Dieses Gewebe zeichnet sich durch seine Flexibilität aus, die es ermöglicht, sich an die komplex geformten Ecken der Balustraden anzupassen. Es ist robust genug, um durch das Spannen in Seilrichtung gegen Stöße resistent zu sein. Die Installation des Gewebes auf den Brüstungselementen vorne und hinten über eine Fläche von 400 Quadratmetern erforderte eine präzise Anpassung an die Biegungen der Struktur.
Hörbare Klangqualität
Die akustischen Verbesserungen und die ästhetische Neugestaltung haben dazu geführt, dass der neue Königin-Elisabeth-Saal mit einer Akustikbewertung von 9,3 von 10 Punkten glänzt. Der alte Konzertsaal kam auf eine Bewertung von 6 Punkten. Damit reiht sich der Antwerpener Konzertsaal in die Reihe der renommierten Klangtempel wie dem Goldenen Saal in Wien, der Symphony Hall in Boston und der Elbphilharmonie in Hamburg.