Siebtechnik
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24. Juli 2025Sintergewebe
Sintergewebe bezeichnet Drahtgewebe, das durch Sintern (ein thermisches Diffusionsverfahren) verfestigt wurde. Beim Sintern werden einlagige oder mehrlagige Drahtgewebe im Ofen so erhitzt (unter Schutzatmosphäre oder Vakuum), dass die Drahtkreuzungspunkte miteinander verschmelzen, ohne das Material vollständig zu schmelzen. Dadurch entsteht ein steifes, formstabiles poröses Metallgeflecht, in dem die Drähte fest verbunden sind.
Oft werden mehrere Lagen unterschiedlicher Gewebe zu einem Sinterlaminat kombiniert: Zum Beispiel eine feine Filtrationslage und eine oder mehrere grobere Stützlagen, die alle zusammen versintert werden. Das Ergebnis ist ein Filtermedium mit definierter Porengröße und gleichzeitig hoher mechanischer Festigkeit. Sintergewebe franst nicht aus, kann hohe Druckdifferenzen aushalten und lässt sich meist auch rückspülen oder reinigen, was Wiederverwendbarkeit ermöglicht. Einsatzbereiche sind anspruchsvolle Filtrationen in der Chemie, Öl- und Gasindustrie, Hydraulik oder Lebensmittelverarbeitung – überall dort, wo metallische Filter mit genauer Filterfeinheit und Stabilität benötigt werden. In architektonischen Anwendungen wird Sintergewebe selten eingesetzt, da es optisch eher wie eine matte, poröse Platte wirkt und primär technische Funktionen erfüllt. In Einzelfällen könnten jedoch Sinterplatten als dekorative, lichtstreuende oder schallschluckende Elemente dienen.