Schmutzaufnahmekapazität
10. März 2025Sieb
10. März 2025Schusszahl
Die Schusszahl ist ein zentraler Begriff der Webereitechnik und beschreibt die Anzahl der Schussfäden (Querfäden) innerhalb eines Bindungsrapports oder je definierter Längeneinheit. In der Bindungslehre wird die Rapportgröße als Verhältnis von Kett‑ zu Schussfäden angegeben; die erste Zahl steht für die erforderlichen Kettfäden, die zweite für die Schusszahl. Bei einem Rapport von 12 : 8 wiederholt sich das Bindungsbild nach zwölf Kettfäden und acht Schussfäden. Eine höhere Schusszahl bedeutet also, dass in gleicher Strecke mehr Querfäden eingetragen werden. Dies wirkt sich direkt auf Maschenweite, Porenstruktur, Flexibilität und mechanische Belastbarkeit des Gewebes aus.
Für gewebte Filtermedien ist die Schusszahl eine der entscheidenden Konstruktionsgrößen. Gemeinsam mit der Schussdrahtdicke und der Bindungsart definiert sie die offene Fläche, die Durchflussmenge und die Partikelrückhaltung. Dicht gewebte Leinwandgewebe mit hoher Schusszahl bieten geringe Porengrößen und eignen sich für Feinfiltration oder als Stützgewebe in mehrlagigen Filterelementen. Eine reduzierte Schusszahl erzeugt dagegen größere Öffnungen und damit höhere Durchflussraten – dies ist beispielsweise für Entwässerungsbänder oder Pressfilter sinnvoll. Auch die mechanischen Eigenschaften hängen von der Schusszahl ab: hohe Schusszahlen erhöhen die Querstabilität und verringern den Schiebewiderstand der Fäden, was zu einem robusteren Band führt.
Durch Variieren der Schusszahl können wir Gewebe auf spezifische Anwendungen abstimmen. Bei Prozessbändern für die Papier‑ und Zellstoffindustrie sorgt eine ausgewogene Schusszahl für hohe Entwässerungsleistung und gleichmäßige Faserausrichtung. In der Lebensmittelindustrie werden Bänder mit hoher Schusszahl und feinem Draht verwendet, um feinste Partikel zurückzuhalten und gleichzeitig hygienische Anforderungen zu erfüllen. Für Architekturgewebe beeinflusst die Schusszahl das Erscheinungsbild: dicht gewebte Strukturen wirken homogen und bieten Sonnenschutz, während lockere Strukturen Transparenz und Luftdurchlässigkeit schaffen.
In der Filtrationstechnik spielt die Schusszahl zusammen mit der Kettzahl (Anzahl der Längsfäden), dem Drahtdurchmesser und dem Werkstoff (Edelstahl, Bronze, Kunststoff) eine wichtige Rolle bei der Berechnung des sogenannten Mesh‑Counts und der Porengröße. Mithilfe moderner CAD‑Webmaschinen kann die Schusszahl präzise gesteuert werden, sodass variable Zonierungen mit unterschiedlichen Porenstrukturen möglich sind. Unsere Ingenieure beraten Sie bei der Auswahl der optimalen Schusszahl und Bindung, um Filtrationsleistung, Reinigbarkeit und Lebensdauer in Einklang zu bringen.
Für eine gute Auffindbarkeit sollte der Glossareintrag Begriffe wie Schusszahl, Schussdichte, Bindungsrapport, Gewebekonstruktion, Maschenweite, Filtergewebe, Prozessband, Metallgewebe und Architekturgewebe enthalten. So erreichen wir Ingenieure und Einkäufer, die nach maßgeschneiderten Lösungen suchen und sich über die Einflussfaktoren der Gewebekonstruktion informieren möchten.