Leno-Webung

Die Leno-Webung (auch Dreherbindung genannt) ist eine spezielle Webtechnik, bei der paarweise Kettfäden während des Webens miteinander verdrillt werden, um den Schussfaden fest einzuschließen. Dadurch entsteht ein netzartiges Gewebe mit relativ großen Öffnungen, das dennoch formstabil ist, weil die verdrillten Fäden das Verrutschen der Kreuzungspunkte verhindern.

Das Resultat ist ein offenes, aber gleichzeitig stabiles Gewebe. Leno-Gewebe kommen zum Einsatz, wenn hohe Durchlässigkeit und Dimensionsstabilität gefordert sind. In industriellen Anwendungen findet man sie z.B. in Trocknungs- und Förderbändern oder als Filterträger, wo Luft und Flüssigkeit passieren sollen, das Gewebe aber unter Belastung stabil bleiben muss. In der Architektur werden Leno-Gewebe teils als dekorative oder funktionale Elemente genutzt: Die gazeartige Struktur lässt Licht und Luft hindurch, eignet sich also für transparente Vorhänge, Sonnenschutzelemente oder Fassadenverkleidungen mit geringem Gewicht. Durch die spezielle Verkreuzung behalten diese Gewebe ihre Form und verhindern ein Ausdehnen der Maschenöffnungen auch bei mechanischer Beanspruchung.