Keildrahtsieb
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24. Juli 2025Köperbindung
Köperbindung
Köperbindung ist eine Webart, bei der die Bindungspunkte von Schuss- und Kettdrähten versetzt angeordnet sind, sodass ein diagonales Muster entsteht. Im einfachsten Fall (2/2-Köper) geht der Schussdraht über zwei Kettdrähte, dann unter zwei Kettdrähte; der nächste Schuss ist um einen Kettfaden versetzt. Dadurch bilden die überliegenden Drähte eine schräge Linie (Grat) auf dem Gewebe. Es gibt auch 3/3-Köper, 5-Schuss-Köper etc., sowie Varianten wie Fischgrät (Wechselköper).
Eigenschaften der Köperbindung:
- Kleinere Maschen bei dickerem Draht: Köper erlaubt engere Gewebe, weil jeder Draht weniger stark abgewinkelt wird als in Leinwandbindung. Dadurch können dickere Drähte dichter nebeneinander gelegt werden, was kleinere Poren ermöglicht.
- Flexibleres Gewebe: Köpergewebe sind verschiebbarer und anpassungsfähiger. Unter Belastung können sie diagonal leicht verformen. Das macht sie weniger formstabil, aber unempfindlicher gegen Knicke (z. B. beim Reinigen).
- Höhere Schmutzkapazität: Durch die lockerere Struktur können Partikel tiefer in die Poren eindringen. Köpergewebe haben typischerweise etwas geringeren offenen Querschnitt als Leinwandgewebe, behalten aber gute Durchflussraten und nehmen mehr Partikel auf, bevor sie sich zusetzen.
Verwendung: Köperbindungen werden eingesetzt, wenn Leinwandbindung an ihre Grenzen kommt. Z. B. Feinstfilter für Flüssigkeiten: Ab etwa 40–60 µm Maschenweite verwendet man oft Köper, da sonst extrem dünne Drähte nötig wären, die zu fragil sind. Auch bei Druckfiltrationen (Filter, die hohen Druckdifferenzen standhalten müssen) sind Köpergewebe beliebt, da sie dichter gepackt werden können und so dem Druck besser widerstehen.
In Schlammfiltern oder Filterpressen sind Köpergewebe verbreitet, da sie robust genug sind, aber den Filterkuchen leicht abwerfen lassen (nicht so gut wie Atlas, aber besser als Leinwand in manchen Fällen).
Optisch haben Köpergewebe durch den Grat ein Streifenmuster. Technisch stört das nicht; in der Architektur ist es seltener gewünscht, da es unruhiger wirkt als Leinwand. In dekorativen Anwendungen (z. B. Messing-Köpergewebe in Lampenschirmen) wird das Muster gezielt eingesetzt.
Zusammengefasst bietet die Köperbindung bei Drahtgeweben ein Mittelding: Feiner filtrierbar als Leinwand, dabei stabiler als ganz dichte Tressengewebe. Sie ist ein Standard, um Feinfilter und mittlere Siebe herzustellen, wenn das Gewebe flexibel genug bleiben soll.
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